EBW-Veranstaltung: 80 Jahre Reichsprogromnacht vom 09. auf den 10. November

08.11.2018, 19:00 – 21:00 Uhr | Großer Rathaussaal, Marktplatz 11, 92224 Amberg

Veranstaltung des Evangelischen Bildungswerk Referent: Dieter Dörner Dr. Johannes Laschinger Rabbiner Elias Dray

Nach dem Tod des Botschaftsangestellten Ernst von Rath sollte auch in Amberg eine Reaktion des "spontanen Volkszorns" gegen die Juden inszeniert werden. Während sich in vielen anderen Städten die Täter in Zivil an der Zerstörung der Synagogen beteiligten, marschierten in Amberg nachts um 03.00 Uhr über 30 uniformierte SA-Leute sowie einige "Parteigenossen" zur Synagoge, um diese zu zerstören. Die ursprünglich von NS-Kreisleiter Dr. Artur Kolb geforderte Sprengung oder Inbrandsetzung des Gebäudes war aus der Sicht der beiden damit betrauten SA-Männer im Hinblick auf die unmittelbare Gefährdung der Bevölkerung nicht zu realisieren. So "beschränkte" man sich darauf, die Synagoge zu schänden, Mobiliar, Gebetbücher und Gebetsmäntel vor der Synagoge zu verbrennen. Wichtigste Quelle für die Ereignisse jener Nacht sind die im Staatsarchiv Amberg aufbewahrten Akten der Staatsanwaltschaft. Sie dokumentieren auch den Abschluss des Strafprozesses, der in der Zeit vom 11. bis 21. November 1947 vor dem Landgericht Amberg gegen 19 Angeklagte geführt wurde, von denen vier frei gesprochen wurden. In der Veranstaltung wird die Vorgeschichte des Pogroms thematisiert und der Synagogenprozess vorgestellt. Ein Gedenken an die Opfer der Shoa schließt sich den Vorträgen an. Die musikalische Umrahmung liegt in Händen von Schülerinnen und Schülern des Max-Reger-Gymnasiums Amberg.

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