Politischer Ascherdonnerstag der Amberger SPD
Politik, Fisch und Kabarett
Diese drei Begriffe prägten den traditionellen Ascherdonnerstag der Amberg SPD in diesem Jahr.
Den Fisch lieferte das altbewährte Team der Alten Kaserne, die Politik kam von unseren Stadtverbandsvorsitzenden Martin Seibert und unserer Fraktionsvorsitzenden Birgit Fruth. Und für den kabarettistischen Teil des Abends zeichnete die Zwei-Frau-Gruppe „Nackad sing i niad“ verantwortlich. Und für ein volles Haus sorgten die Genossinnen und Genossen des Stadtverbandes und ein paar Gäste aus dem Landkreis.
In seiner Begrüßungsrede appellierte Martin Seibert an die Geschlossenheit der Partei. Die SPD befindet sich in turbulenten Zeiten. Er forderte die Genossinnen und Genossen auf, sich beim anstehenden Mitgliederentscheid zu beteiligen.
Uwe Bergmann, der SPD-Kreisvorsitzende für den Landkreis Amberg-Sulzbach und Direktkandidat für das Amt des Landtagsabgeordneten äußerste den Wunsch, dass beim anstehenden Wahlkampf die SPD in der Stadt und im Landkreis gemeinsam für einen Erfolg kämpfen sollen.
In einem Grußwort ging Bezirksrat Richard Gaßner auf die laufende Diskussion über die Zusammenarbeit der Krankhäuser im Landkreis Amberg-Sulzbach und dem Städtischen Klinikum St. Marien in Amberg ein. Gerade von der CSU in Amberg wird verkannt, dass es diese Zusammenarbeit bereits gibt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis lassen sich im Amberger Krankenhaus behandeln. Er hoffe, dass man möglichst bald ein klärendes Gespräch der beteiligten Personen geführt wird, damit die bestehenden Differenzen geklärt werden.
"Amberg wird von einem Kasperl regiert, noch dazu von einem aufgeblasenen, womöglich sogar mit heißer Luft", sagte die SPD-Fraktionschefin in Anspielung auf das Faschingskostüm des Oberbürgermeisters.“ So eröffnete unsere Fraktionsvorsitzende Birgit Fruth ihre Ausführungen zu aktuellen Stadtpolitik. Sie könne nicht verstehen, warum einstimmige Stadtratsbeschlüsse nicht umgesetzt werden wie zum Beispiel bei den Kundenstoppern. Weiter führte sie aus, dass die Stadtverwaltung nichts aus den chaotischen Zuständen bei der Kanalsanierung in der Oberen Nabburger Straße gelernt habe, „"Die Informationspolitik ist noch schlechter als letztes Jahr". Auch Birgit Fruth forderte in Sachen Krankenhäuser eine bessere Kommunikation ein.
Martin Seibert hatte in seiner Begrüßungsrede die Neugier auf das folgende Kabarettprogramm geweckt. Und die Erwartungen wurden voll erfüllt. Die zwei Schwestern Daniela Ludwig und Carola Helm aus Neukirchen („Des kennt koa Sau“) zündeten ein Feuerwerk von tiefgründigen Pointen und kleinen Gemeinheiten.
Zum Einstieg spielten sie ein Kriseninterventionsteam, das bereits mit den Bauvorhaben wie Berlins Pannenflughafen BER und Stuttgart 21 Erfahrung gesammelt haben. Und da in Amberg bei ein paar Bauvorhaben einiges im Argen liegt, werden sie nun auch in Amberg aktiv.
„Zur Selbstfindung fahren einige zum Töpfern nach Gomera, die von der SPD gehen in die Opposition" spottete das Duo über die aktuelle Lage unserer Partei. Aber auch die CSU bekam ihr Fett weg: „Mit der CSU ist es wie beim Leberkäs - weder Leber noch Käse drin".
Auf die Rolle von Uli Hübner bei der Amberger Bankrettung wurde näher eingegangen, aber auch auf die intensiven Bemühungen von Brigitte Netta in Sachen Mensch ärgere dich nicht Spiel („Die Amberger können eigentlich nicht anders, als sich nicht zu ärgern“).
Der angebliche Wunsch von Dieter Weiß nach einer SPD-Bettwäsche wurde trotz der ursprünglichen Absage im Willy-Brandt-Haus („Etz lasszt den Scheiß, wir brauchen die, für den Dieter Weiß“) angeblich höchstpersönlich durch Andrea Nahles erfüllt. Allerdings brachte sie nur ein rotes Kuschelkissen zustande.
Mit hintergründige Humor schlüpfen die Schwestern in verschiedene Rollen wie Sanitäter, Krankenschwester und Grantler. Weder Martin Seibert ("Das Zugpferd, die Lok") noch Birgit Fruth ("Was der Gesundheit guttut, weiß die Birgit Fruth. Statt Yoga und grüner Tee Sparring bei der SPD") blieben verschont.
Den Höhepunkt, musikalisch, witzig und tiefgründet, bildete die Hommage auf das Mutter-sein im Zusammenhang mit dem Kampf im ALDI um Sonderangebote für Kinderkleidung ("Von Amberg bis Botswana, egal wen'st fragst, it's geil to be a Mama").
Dieter Weiß bedankte bei dem Duo für ihre unterhaltsamen und kurzweiligen Beiträge. Und da Carola Heim in ihrer Rolle als Krankenschwester die Anrede „Schwester“ nicht mehr hören könne, bekamen die beiden Frauen eine kleine Drehorgel, die das Lied „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ spielt.