Heute vor 85 Jahren brannten in Deutschland unzählige Synagogen, Bethäuser und Gemeindehäuser, zahlreiche Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden zerstört. In dieser Nacht wurden 91 Menschen jüdischen Glaubens ermordet, Tausende wurden in Konzentrationslager und Gefängnisse gesperrt,. Viele überlebten das nicht.
Für die Schäden, die in dieser Nacht entstanden waren, müsste die Deutsche Jüdische Gemeinde eine Milliarde als „Sühneleistung“ für „die feindliche Haltung des Judentums gegenüber dem deutschen Volk“ aufbringen. Es war ein neues Kapitel der Menschenverachtung, das die Nationalsozialisten in dieser Nacht aufschlugen. Darauf folgte die systematische Ausplünderung und Ausgrenzung der Juden. Und dies endete in der Shoah, dem Massenmord an den Juden in ganz Europa.
Auch in Amberg folgten Bürgerinnen und Bürgern dem Aufruf der Nazis und verwüsteten die Inneneinrichtung der Synagoge. Das Gebäude überstand zum Glück diesen Angriff, weil man unter Anderen Angst hatte, dass ein Brand auch auf benachbarte Gebäude übergreifen könnte.
Es freut uns daher sehr, dass nach der Befreiung vom Nationalsozialismus dieses Gebäude wieder der Mittelpunkt einer aktiven jüdischen Gemeinde geworden ist. Für antisemitischen Hass und judenfeindliche Hetze ist in unserer Stadt kein Platz. All denjenigen, die solche menschenverachtenden Sachen verbreiten, sagen wir den Kampf an. Alle demokratischen Kräfte müssen dieser abscheulichen Entwicklung offen entgegentreten.
Nie wieder!
Foto: Gedenkstätte Dachau - Dieter Weiß