23.04.1945 Befreiung "Zuchthaus Amberg"

23. April 2019

Am 22.04.1945 erreichten Amerikanische Truppen Amberg. Wäre es nach dem Willen einiger Nazis gegangen, hätte unsere Stadt „bis zum letzten Mann“ verteidigt werden sollen. Der damalige Bürgermeister Sebastian Regler, der auch Mitglied der NSDAP war, erkannte jedoch die ausweglose Situation und übergab die Stadt an die Amerikaner. Die zwölfjährige Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten fand so ein Ende. Amberg war befreit!

Die Befreiung der Stadt bedeutete auch die Befreiung der etwa zweitausend Konzentrationslagerhäftlinge im „Zuchthaus Amberg“. Neben verurteilten Häftlingen, waren ab 1939 auch sogenannte „Schutzhafthäftlinge“ dorthin verschleppt worden. Für einige bedeutete Amberg eine Zwischenstation in eines der anderen Konzentrationslager. Auch Angeklagte bei Verfahren des Volksgerichtshofes in Nürnberg wurden hier in Amberg untergebracht.

„Amberg galt als Lager für politische Häftlinge (“Vergeltungslager”) und bestand bereits vor 1938. In den Anfangsjahren des Nationalsozialismus wurde es noch vom Gefängnispersonal aus der Weimarer Republik geführt. Erst später übernahmen es SS- und SA-Männern. Ab 1938 wurden in diesem Lager auch ausländische, vor allem kommunistische Widerstandskämpfer inhaftiert.“ (Zitat aus dem Buch von Karl Reinthaler)

In seinem Buch „Dagegenhalten“ schildert der österreichische Sozialdemokrat Karl Reinthaler seine qualvolle Haftzeit in Amberg.

Sechsundvierzig namentlich bekannte Opfer des Zuchthauses Amberg sind im Katharinenfriedhof in einem Sammelgrab bestattet. Insgesamt sind 137 Todesfälle nachgewiesen.Die tatsächliche Zahl liegt aber sicher weit darüber.

kath
(Bild von Dieter Weiß: Grabstätte im Katharinenfriedhof)

Dies ist auch ein Kapitel der Amberger Stadtgeschichte, das in Vergessenheit gerät.

Dem SPD Stadtverband Amberg ist es ein besonderes Anliegen, dass die Opfer der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten nicht vergessen werden!

Nie wieder!

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